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"Die DAJ bringt Wandel für unsere Zusammenarbeit"

Engagement Global Redaktion 0 Afrika Globalisierung

Die Tanzania Youth Coalition (TYC) ist Durchführungspartner in Tansania und wird von Lenin Kazoba geleitet. In diesem Interview vom 30. Juni 2016 berichtet er über die Chancen der Deutsch-Afrikanische Jugendinitiative (DAJ) für TYC und andere afrikanische Nichtregierungsorganisationen sowie über die geplanten Aktivitäten in den Pilotländern. Die DAJ baut eine afrikanische Partnerstruktur in den Pilotländern Benin, Südafrika und Tansania auf, die darauf abzielt die Zivilgesellschaft vor Ort zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen afrikanischen und deutschen Akteuren partnerschaftlicher zu gestalten.

Lenin Kazoba sitzt neben drei anderen Workshopteilnehmenden, er spricht und bewegt die Hände.
Lenin Kazoba (links im Bild) während einer Diskussion. Foto: Neil Baynes

DAJ: Vielen Dank, dass Sie uns für dieses Interview zur Verfügung stehen. Ich habe tatsächlich drei Fragen an Sie. Mit meiner ersten Frage möchte ich Sie bitten, mir zu beschreiben, was die Tanzania Youth Coalition (TYC) ist und in welchem Bereich Sie arbeiten.

Lenin Kazoba: Zunächst einmal kann ich sagen, dass es sich bei der TYC um einen Zusammenschluss von 120 Nichtregierungsorganisationen im Jugendbereich handelt, 249 Jugend-Unternehmergruppen (Youth Enterprise Group – YEG) sowie Hunderten Jugendlichen aus ganz Tansania. Wir haben im Jahr 2002 als loses Netzwerk begonnen, weil es zu dieser Zeit gesetzlich noch nicht erlaubt war, eine Organisation oder Vereinigung anzumelden. 2004 änderte die Regierung diese Gesetze, aber es dauerte noch einmal fast drei Jahre bis wir 2007 offiziell eingetragen waren. Die Hauptaufgabe besteht darin, Fähigkeiten aufzubauen und das Bewusstsein zu schaffen, damit junge Menschen auf lokaler und nationaler Ebene Gehör bekommen. Jungen Menschen also eine Stimme in unserem Land zu geben und die Gesellschaft zu verändern. Wir arbeiten vor allem in fünf Bereichen. Einer davon ist die Lebensgrundlage Jugendlicher.

Der Bereich der Lebensgrundlage ist von großer Bedeutung. Der zweite ist der Aufbau demokratischer Strukturen auf lokaler Ebene und gute Regierungsführung. Der dritte beschäftigt sich mit Gender und Jugendgesundheit. Der vierte ist das Schließen von Bündnissen, Netzwerken sowie der Austausch. Wir haben auch einen Bereich, der Umwelt und Lebensgrundlage Jugendlicher abdeckt.

DAJ: Sie sind eine der Implementierungsorganisationen der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative (DAJ), die vor kurzem ins Leben gerufen wurde. Welches sind Ihre Erwartungen an die Initiative?

Lenin Kazoba: Das ist eine sehr gute Frage. Die Erwartungen sind immer recht hoch. Die Menschen wollen hohe Erwartungen sehen, aber vor allem auch gute Ergebnisse. Wir wussten das und sind darauf vorbereitet. Auch um die Initiative aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und in unserer Gesellschaft Veränderungen zu bewirken. Nicht nur in Tansania, sondern in ganz Ostafrika, denn wir werden weitere Partner einbeziehen, wenn wir die Partner aus Kenia, Uganda und anderen Ländern ebenfalls dabei haben. Dies, und da bin ich mir sicher, wird andere Leute dazu ermutigen, weiter zu arbeiten, denn es ist ein Pilotprojekt für drei Jahre. Ich hoffe also, dass sie nach drei Jahren viele Erfolge sehen können.

Als Implementierungspartner werden wir viele Unterstützer für die gemeinsame Arbeit mit an Bord bringen. Zurzeit gibt es noch keine Struktur für die Vorgehensweise. Deshalb müssen wir viele Partner einbeziehen. Wir haben das große Forum nun eröffnet. Jetzt möchten alle, die im Bereich Austausch in Tansania tätig sind, zusammenarbeiten.
So können wir expandieren und andere Organisationen, die auch mitmachen möchten, an Bord holen. Sie können mitmachen und sich inspirieren lassen. Und auch für uns als Implementierungspartner wird das Netzwerken einfacher, wenn wir alle Beteiligten aus dem Bereich Austausch erst einmal kennen. Vieles ist bereits angelaufen, aber vielleicht nicht immer ganz richtig. Deshalb werden wir die Initiative noch mehr stärken und ich bin sicher, das macht uns noch bekannter. Wir sehen das an unserer Regierung. Sie haben gesagt, dass sie uns unterstützen werden und eng mit uns zusammenarbeiten. Es ist ein Bereich, in dem wir uns sehr darauf freuen, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten und viele Beteiligte zu treffen, zum Beispiel aus dem Bereich Weiterbildung, von Universitäten, der Zivilgesellschaft und auch anderen Vereinen von Jugendlichen für kulturelle oder sportliche Aktivitäten.

DAJ: Was sind Ihrer Ansicht nach die nächsten Schritte zusammen mit der DAJ?

Lenin Kazoba: Nach dem Auftakt wird es nun eine Menge Arbeit vor Ort zu erledigen geben, bevor das Projekt im nächsten Jahr starten kann. Aber jede Implementierungsorganisation wird die Möglichkeit haben, das Projekt in ihrem eigenen Land umzusetzen. Wir werden damit nächstes Jahr in Tansania beginnen, aber davor werden wir in diesem Jahr noch im September einen Workshop mit allen Beteiligten haben, zu dem wir alle einladen, die wir noch nicht getroffen haben.  Dann werden wir auch von der Auftaktveranstaltung berichten. Zusätzlich zu dem Workshop mit allen Beteiligten, hatten wir auch ein Vorbereitungsmeeting mit allen Implementierungspartnern in Addis Abeba und wir werden zukünftig weitere Implementierungsorganisationen einladen. Also werden wir dort auch berichten, was weiter passieren wird. Wir haben auch unserer Regierung schon berichtet, aber im September, wenn wir unseren Workshop hatten, wird es sehr viel konkreter werden. Sodass dann alle wissen, dass etwas passieren wird. So bereiten wir alle auf diese neue Initiative vor.

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